Ein Sicherungsring für ein Loch (üblicherweise als interner Sprengring, Sicherungsring oder Bohrungssicherungsring bezeichnet) ist ein kostengünstiges, hochzuverlässiges Befestigungselement, das zur Befestigung von Komponenten auf Wellen oder in Bohrungen verwendet wird. Dieser Artikel konzentriert sich speziell auf interne Sicherungsringe für Bohrungen: wie man sie auswählt, Nuten misst und dimensioniert, sie installiert und entfernt, auf Fehler prüft und wie man Standards und Best Practices für die Bestellung befolgt.
Was ist ein Innensicherungsring (für ein Loch)?
Ein interner Sicherungsring ist ein kreisförmiger Ring aus Federstahl (oder Edelstahl/einer anderen Legierung), der in eine bearbeitete Nut in einer Bohrung passt, um Komponenten (Lager, Zahnräder, Manschetten) axial zu halten. Beim Zusammendrücken in der Nut übt der Ring eine radiale Federkraft gegen die Bohrungswand aus, um einer axialen Bewegung Widerstand zu leisten. Innenringe unterscheiden sich von Außenringen (Wellenringen) durch Geometrie und Einbaurichtung.
Gängige Typen und ihre Verwendung
Sicherungsringe / Sprengringe (innen)
Der gebräuchlichste Typ – C-förmig mit zwei Löchern für Zangen. Wird für mittlere Belastungen und die Bearbeitung einer einfachen Nut verwendet. Erhältlich in einfachen, robusten und axial angeordneten Schulterausführungen.
E-Ringe und E-Clips
E-Ringe sind dreilappige Designs, die in eine Nut einrasten; Wird häufig für die schnelle Montage ohne Zange verwendet. Sie treten häufiger bei geringen bis mittleren Belastungen und kompakten Baugruppen auf.
Spiralsicherungsringe
Spiralringe werden aus einer Spule mit konstantem Querschnitt geformt und passen in eine Nut ohne radialen Vorsprung; Sie bieten einen nahezu gleichmäßigen 360°-Kontakt mit minimaler Rillentiefe und eignen sich für Anwendungen mit hoher Beanspruchung und Vibrationsanfälligkeit.
Materialien, Härte und Oberflächen
Die Materialauswahl beeinflusst die Ermüdungslebensdauer, die Korrosionsbeständigkeit und die Montageeigenschaften. Typische Optionen:
- Kohlenstofffederstahl (94–106 HRC-Vergütungsbereich): Am wirtschaftlichsten, hohe Federkraft, erfordert für viele Anwendungen Korrosionsschutz.
- Edelstahl (301/302/17-7PH): Gute Korrosionsbeständigkeit; Geringere Federkonstante als Kohlenstofffederstahl – wählen Sie einen größeren Querschnitt oder eine andere Ausführung für gleichwertigen Halt.
- Phosphatierte, verzinkte oder brünierte Oberflächen: Verbessern Sie die Korrosionsbeständigkeit und reduzieren Sie Abrieb während der Installation.
Messung der Bohrung und Wahl der Ringgröße
Eine genaue Dimensionierung beginnt mit der Messung des fertigen Bohrungsdurchmessers und der Angabe der nominellen Nutposition. Sicherungsringe werden anhand des Nennbohrungsbereichs (bzw. der Nennwelle für Außendurchmesser) spezifiziert. Messen Sie die Bohrung immer mit einem Bohrmessgerät oder einem kalibrierten Innendurchmesser-Mikrometer an der Nutebene und wählen Sie einen Ring aus, der für diesen Nenn-Innendurchmesserbereich ausgelegt ist.
| Fertige Bohrung (mm) | Typische Nenngröße des Innenrings | Typische Toleranz des Nutdurchmessers (ID). |
| 10.00–12.99 | 12 mm Innensicherungsring | ±0,02 mm |
| 25.00–29.99 | 28 mm Innensicherungsring | ±0,03 mm |
| 50,00–54,99 | 52 mm Innensicherungsring | ±0,04 mm |
Hinweis: Die Tabelle zeigt typische Paarungen – prüfen Sie immer die Herstellerkataloge für genaue Ring-Nenngrößen, Nutabmessungen und Innendurchmesserbereiche. Im Zweifelsfall mit einem kalibrierten Instrument an der Nutebene messen.
Nutgeometrie: Breite, Tiefe und Oberflächenbeschaffenheit
Die richtige Nutgeometrie ist entscheidend für Halt, Lebensdauer und Montage. Typische Richtlinien:
- Die Nuttiefe sollte ermöglichen, dass der Ring im freien Zustand leicht unter der Bohrungsoberfläche sitzt. Bei vielen Sicherungsringen bedeutet dies, dass die Nuttiefe der Ringquerschnittsdicke plus 0,05–0,15 mm Spiel entspricht.
- Die Nutbreite muss groß genug sein, um die maximale komprimierte Breite des Rings aufzunehmen – siehe Datenblatt des Rings; Eine gängige Praxis ist die Nutbreite = freie Ringbreite von 0,1 mm, um ein Festklemmen zu vermeiden.
- Oberflächenbeschaffenheit innerhalb der Nut: Ra ≤ 1,6 μm typisch, um Spannungskonzentrationen und Verschleiß zu verhindern; Alle Kanten entgraten, um vorzeitige Ringermüdung zu vermeiden.
| Ringtyp | Empfohlene Nuttiefe (typ.) | Empfohlene Nutbreite (typ.) |
| Standard-Innensicherungsring | Querschnittsdicke 0,05–0,15 mm | freie Ringbreite 0,08–0,2 mm |
| Spiralhaltering | ca. Ringabschnittsdicke (flach) | Abschnittsbreite 0,05 mm |
Installations- und Entfernungstechniken
Richtige Werkzeuge und Techniken reduzieren Schäden und sorgen für eine zuverlässige Aufbewahrung. Befolgen Sie diese Schritte:
- Ring und Nut prüfen: Vor dem Zusammenbau auf Kerben, Grate oder Korrosion prüfen.
- Verwenden Sie die richtige Zange: Innensicherungsringzange mit Spitzen, die in die Löcher des Rings passen; Verwenden Sie für E-Ringe ein Einrastwerkzeug. Bei Spiralringen einen Wickeldorn oder eine Montagevorrichtung verwenden.
- Gleichmäßig komprimieren: Drücken Sie den Ring gleichmäßig zusammen und setzen Sie ihn langsam in die Nut ein. Vermeiden Sie es, ein Bein zu verdrehen oder zu stark zu belasten, da dies zu Ermüdung führen kann.
- Entfernung: Verwenden Sie eine Spreizzange oder ein Nutlösewerkzeug. Hebeln Sie niemals mit einem Schraubendreher – dies kann den Ring und die Nut verformen.
Inspektion, häufige Fehlerarten und Fehlerbehebung
Typische Fehlerarten sind Ringbruch, Rillenverschleiß, Ringwanderung und Verlust der Radialkraft. Suchen Sie nach diesen Anzeichen und ihren wahrscheinlichen Ursachen:
- Bruch an den Ringenden: Verursacht durch falsches Material, Überbeanspruchung während der Installation oder Ermüdung durch zyklische Belastungen. Abhilfe: Wechseln Sie zu einer Legierung mit höherer Ermüdung oder zu einem Spiralring, verbessern Sie die Entgratung und prüfen Sie den Sitz des Montagewerkzeugs.
- Verformung oder Verschleiß der Rillen: Verursacht durch axiale Mikrobewegungen, falsche Nutabmessungen oder schlechte Oberflächengüte. Abhilfe: Nut nach Spezifikation neu bearbeiten, dickeren Ring oder sekundären Halter verwenden, Schmierung oder Oberflächenbeschichtung hinzufügen.
- Ringwanderung aus der Nut: Häufig aufgrund falscher Nuttiefe/-breite oder thermischer Ausdehnung. Abhilfe: Toleranzen überprüfen, Fügemittel verwenden oder einen sekundären mechanischen Anschlag verwenden.
Normen, Datenblätter und Bestelltipps
Die meisten Hersteller folgen internationalen Standards – DIN (z. B. DIN 471-Innenringe), ISO und ASME-Referenzen. Bei Bestellung oder Angabe:
- Geben Sie die Nennbohrung oder den Wellenbereich, den Ringtyp (Innensicherungsring, Spirale, E-Ring), das Material, die Ausführung und den Querschnitt an.
- Berücksichtigen Sie die Toleranzen der Nutabmessungen und die Oberflächenbeschaffenheit in den Zeichnungsbeschreibungen, um nicht übereinstimmende Teile zu vermeiden.
- Fordern Sie Herstellerdatenblätter für dynamische Tragzahlen, Installationswerkzeuge und empfohlene Nutgeometrie an – diese variieren je nach Anbieter.
Best Practices für Design und Wartung
Befolgen Sie diese praktischen Schritte, um die Lebensdauer und Zuverlässigkeit zu maximieren:
- Entwerfen Sie die Nut entsprechend der Herstellertoleranz, anstatt sich auf das „Standardspiel“ zu verlassen – kleine Abweichungen führen zu großen Leistungseinbußen.
- Verwenden Sie einen Sicherungsring, der einen geeigneten Sicherheitsfaktor für erwartete axiale Belastungen und Ermüdungszyklen bietet; Wenn Stöße oder Vibrationen auftreten, sollten Spiralringe oder eine sekundäre Retention in Betracht gezogen werden.
- Dokumentieren Sie das Installationsdrehmoment und die Abmessungen der Zangenspitze in der Montageanleitung, um bedienerabhängige Schwankungen zu vermeiden.
- Halten Sie für die Wartung einen kleinen Vorrat an Ersatzringen und geeigneten Zangen bereit; Ersetzen Sie Ringe, die Verformungen oder Korrosion aufweisen, anstatt sie wiederzuverwenden.
Wenn Sie den fertigen Bohrungsdurchmesser, die Axiallastanforderung und die Umgebung (Temperatur/Korrosion) angeben, kann diese Anleitung in eine spezifische Teilenummer und Nutzeichnung umgesetzt werden. In den Herstellerkatalogen werden dann die genauen Ringnenngrößen, Nutabmessungen und empfohlenen Montagewerkzeuge bestätigt.